waldarbeiter
12.04.2022
Presse Archiv

Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) beklagt einen erheblichen Personalmangel in den Wäldern. "Vom Forstwirt bis zur Revierleiterin - die Beschäftigten haben in Schleswig-Holstein alle Hände voll zu tun, um die massiven Schäden der letzten Jahre zu beseitigen", teilte der IG Bau-Bezirksvorsitzende Arno Carstensen am Dienstag mit. Stürme, Trockenheit und Schädlinge führten zu einer Überlastung. Nötig sei deutlich mehr Personal.

Ohne zusätzliches Personal dürfte sich die Lage in den kommenden Jahren weiter zuspitzen, warnte Carstensen. Die Gewerkschaft ruft die Waldbesitzer dazu auf, sich um mehr Fachleute zu kümmern. "Egal ob im Privatwald, im kommunalen Forst oder im Landesbetrieb - nur mit deutlich mehr qualifizierten Beschäftigten wird die Mammutaufgabe Waldumbau zu schaffen sein", sagte Carstensen. Nach Einschätzung der IG BAU sind bundesweit 11.000 Forstbeschäftigte zusätzlich nötig, um die aktuellen Aufgaben zu bewältigen. Das wäre ein Beschäftigter zusätzlich je 1000 Hektar Waldfläche. Für das waldarme Schleswig-Holstein würde das einen Mehrbedarf von rund 173 Mitarbeitern bedeuten.

An den Bäumen zeige sich schon jetzt, welche Folgen extreme Wetterereignisse und damit der Klimawandel hätten, sagte Carstensen. Er verwies auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach 2020 rund 118.000 Kubikmeter Schadholz aus den schleswig-holsteinischen Wäldern geholt werden mussten.

Carstensen nannte den Forst eine Schlüsselbranche für den Klimaschutz. Wälder mit gemischten Baumarten könnten Millionen Tonnen Kohlendioxid speichern. Außerdem lieferten sie Holz, das als klimafreundlicher Rohstoff immer stärker gefragt sei. "Und schließlich sind die Wälder auch Erholungsorte für die Menschen", betonte der Gewerkschafter.